Der Chor

In Düsseldorf entstand 2015 ein neuer, junger Chor, der es sich auf die Fahne schrieb, Chormusik neu zu denken und zu gestalten. Dem Wunsch, interessante und anspruchsvolle Vokalmusik in übersichtlicher Besetzung zu erarbeiten und in besonderen Konzepten im Raum Düsseldorf aufzuführen folgten eine Vereinsgründung und bis heute mehr als ein Dutzend Konzertprogramme. Bei diesen legt der junge kammerchor düsseldorf Wert darauf, einerseits Schätze der A-Cappella-Literatur einem breiteren Publikum näherzubringen, andererseits regelmäßig mit jungen Komponist:innen und Künstler:innen zusammenzuarbeiten. Die Musik soll dabei nicht nur für sich stehen, sondern in Kontext gesetzt und im Rahmen von Gesamtkonzepten vermittelt werden. Dazu gehörten bisher thematisch aufbereitete Konzerte beispielsweise rund um Heimat und Fremde, soziale Abgeschiedenheit, dem Leben und Werk William Shakespeares (präsentiert als Wandelkonzert im Theatermuseum Düsseldorf) sowie ein Kooperationsprojekt mit gehörlosen Künster:innen. Zur Konzeption gehörten darüber hinaus bereits Rezitationen, Publikumsinteraktionen, Schauspieleinlagen oder Beleuchtungskonzepte.

2022 trat der jkd beim Deutschen Chorfest in Leipzig mit einem Programm über Krieg, Frieden und Flucht auf. Der Chor begeisterte durch während der Musik wechselnde Aufstellungen zur Verdeutlichung der Inhalte. Im Herbst 2022 steht der jkd zweimal auf der Bühne der Tonhalle Düsseldorf.

2021 trat der Chor gemeinsam mit gehörlosen Performance-Künstler:innen auf. In einem vorgelagerten Workshop wurde gemeinsam auf Basis von Chorstücken Deaf Slams erarbeitet. Zudem entstand auf Basis eines Deaf Slams ein Chorstück. Im Konzert standen jeweils beide Fassungen nebeneinander.

Im Juni 2019 war der junge kammerchor düsseldorf zum Festkonzert des Eifeler Musikfests geladen und musizierte gemeinsam mit dem Kourion Orchester Münster sein erstes Oratorium: Haydns "Die Jahreszeiten". Im Dezember 2019 wurde der junge kammerchor düsseldorf von der Tonhalle Düsseldorf für die musikalische Mitgestaltung des jährlichen Weihnachtssingens engagiert.

Im Oktober 2018 gestaltete der junge kammerchor düsseldorf gemeinsam mit der Theatergruppe DIE CHEMIKER die Uraufführung der Schauspielbearbeitung "Macbeth. Die dunkle Lady" mit Musik von Johannes Karst.

Im Mai 2018 folgte der junge kammerchor düsseldorf als Vertreter der deutschen Chorszene einer Einladung zum internationalen Chorfestival NANCY Voix du Monde nach Frankreich.

Im Juni 2017 führte der junge kammerchor düsseldorf gemeinsam mit dem renommierten Raschèr Saxophone Quartet ein eigens angefertigtes Arrangement von Arvo Pärts „Berliner Messe“ auf.  Zeitgleich veröffentlichte der Chor seine erste CD "beata virgo", auf der eine Reihe an A-Cappella-Werken, darunter auch zwei Ersteinspielungen, vertreten sind.

Bisherige Projekte:

„Laudate“ (Mai 2015)
Debütprogramm, das thematisch den Bogen von der Passionszeit bis zum Pfingstfest spannte.

„Urlicht“ (November 2015)
Programm, das durch Beleuchtungskonzept und vorgetragene Texte während und zwischen den Stücken bestach und im Rahmen des „Internationalen Jahr des Lichts 2015“ der UNESCO stattfand.
Die Einnahmen eines Benefizkonzerts mit diesem Programm im Dezember 2015 gingen an „Düsseldorf setzt ein Zeichen“.

„Aus Kindertagen“ (Juni 2016)
Chormusik rund um das Thema Kindheit. Handgezeichnete Illustrationen zu Rutters „Five Childhood Lyrics“ sowie eine abwechslungsreiche Moderation ergänzten das Programm.
Neben den drei Haupt-Konzerten gab es auch einen kleinen Privatauftritt auf der Kinder- sowie der Palliativstation der Uniklink Düsseldorf.

„who made thee?“ (Dezember 2016/Januar 2017)
Musikalische Auseinandersetzung mit den zentralen Figuren der Weihnachtsgeschichte, die durch Projektionen an Decke und Wände der Kirchen untermalt wurde.

„actus tragicus“ (Juni 2017)
Kooperationsprojekt mit dem Raschér Saxophone Quartet, das sich mit den Themen Tod und Hoffnung über den Tod hinaus beschäftigte. Highlight war die Uraufführung einer eigens angefertigten Bearbeitung für Saxophonqartett und Chor von Arvo Pärts Berliner Messe.

„der Welt abhanden gekommen“ (November/Dezember 2017)
Projekt, welches das Gefühl des Verlorenseins und Gefundenwerdens thematisierte. Umrahmt mit Schattenspielen trug u.a. Sandra Martini - Verkäuferin der Düsseldorfer Straßenzeitung fiftyfifty - ihren Text "Schattendiva" vor. Der Erlös ging an fiftyfifty.

„Hinter der Sonne“ (Mai/Juni 2018)
Passend zur Teilnahme am internationalen Chorfestival in Nancy, Frankreich, beschäftigte sich das Projekt mit den Themen Reisen, Heimat und Fremde. Eine umfassende Moderation und die Projektion von Begriffen, welche das Publikum in Verbindung mit „Heimat“ und „Reisen“ nannte, umrahmten das musikalische Programm.

„Macbeth. Die dunkle Lady“ (Oktober 2018)
Kooperationsprojekt mit der Theatergruppe DIE CHEMIKER. William Shakespeares bekanntes Werk in einer neuen Bearbeitung von Juliane Sattler mit Musik für Chor a cappella von Johannes Karst.

„and this gives life to thee“ (Februar 2019)
Wandelkonzert im Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf. A-Cappella-Vertonungen von Shakespeare-Texten, Reziatationen, eine eigens eingerichtete Ausstellung mit Theaterrequisiten, Raum- und Stimmungswechsel sowie eine umfangreiche Moderation führten einmal quer durch Shakespeares Leben und seine Werke.

„Haydns "Die Jahreszeiten"“ (Juni 2019)
Weltliches Oratorium mit Orchester und Solist*innen. Die Geschehnisse des sehr bildreichen Werks wurden von der Videokünstlerin Anastasija Delidova in Projektionen an den Kirchenwänden visualisiert.

„Weihnachtssingen der Tonhalle“ (Dezember 2019)
Musikalische Gestaltung des jährlich stattfindenden Weihnachtssingens in der Tonhalle Düsseldorf unter der musikalischen Leitung von Maria Saltykova (Einstudierung und Dirigat Chor a-cappella) und Caroliná von Marschall (Dirigat Orchester & Chor).

"lautlos mit dir" (2020 - 2021)
Kooperationsprojekt mit gehörlosen Performance-Künster:innen. Gemeinsame Erarbeitung von Deaf Slams auf Basis von Chorstücken in Workshop. Kompositionsauftrag an Sascha Etezazi für ein Chorstück auf Basis eines Deaf Slams. Aufführung jeweils beider Fassungen nebeneinander. Weitere Konzertdesign-Ebenen um Chormusik für Gehörlose erfahrbar zu machen, darunter Visual Music vom Düsseldorfer Künstler Leon Eckard und lautmalerische Jazz-Arrangement des Grönemeyer-Songs "Musik nur, wenn sie laut ist" von James Rose. Künstlerische Leitung: Chorleitungsklasse von Prof. Timo Nuoranne der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf.

"advance democracy" (2022)
A-cappella-Projekt mit Teilnahme am Deutschen Chorfest in Leipzig. Beschäftigung mit Krieg, Frieden und Vertreibung. Arrangement-Auftrag an Laura Marconi. Wechselnde Choraufstellungen während der Aufführung von Benjamin Brittens "Advance Democracy" zur inhaltlichen Unterstützung. Künstlerische Leitung: Maximilian Stössel.

 

Künstlerische Leitung

Von der Gründung bis Juni 2019 war Mathias Staut musikalischer Leiter des junge kammerchors düsseldorf. Seither experimentiert der Chor mit projektweise wechselnden Konstellationen.